Lydia Kirchesch Biografie
Lydia Kirchesch

1962 in Neuerburg, einem kleinen Eifelstädtchen geboren. Dort wuchs ich auf und besuchte in der Zeit von 1968 bis 1972 die Grundschule, wechselte danach zur Realschule, die ich 1978 mit der mittleren Reife abschloss. Meine Kindheit war unbeschwert; ich war eher ein ängstliches Kind. Hin und wieder überfiel mich Traurigkeit und Sehnsucht, die ich mir oft nicht erklären konnte. Schon damals berührten mich melancholische Songs und Erzählungen.

Im September 1978 begann ich eine Lehre als Arzthelferin im Nachbardorf, die ich im Juni 1980 erfolgreich beendete. Bei einem Gynäkologen in Trier fand ich eine neue Herausforderung und verlegte meinen Wohnsitz dorthin.

Mein erster Mann lebte mit mir dort ein Jahr, verlangte jedoch, dass ich meine Arbeit aufgebe, weil er sich in Trier nicht wohlfühlte. Wir heirateten im August und lebten in Neuerburg. Ich fand keine Arbeit und war sehr unglücklich. Nachdem meine erste Tochter 1983 zur Welt gekommen war, hoffte ich, dass sich meine persönliche Lage ändern würde. Doch ich fiel in ein sehr tiefes Loch, da mein Mann trank und Schulden machte. Meine Mutter stützte mich sehr. Die anderen Familienmitglieder mieden mich und schürten Intrigen. Im Februar 1985 entschloss ich mich daher, meinen Mann zu verlassen. Daraufhin fand ich eine Arbeitstelle in einem Restaurant. Es war eine schwere Zeit. Die Menschen um mich herum waren kalt und herzlos. Das machte mich unendlich traurig.

Im Oktober 1987 fand ich eine Anstellung als Kassiererin. Mein Selbstwertgefühl stieg und ich wurde selbstbewusster. Nach wenigen Monaten übernahm ich die Filiale und war endlich finanziell abgesichert. Im Oktober 1988 heiratete ich zum zweiten Mal. Genau ein Jahr später schenkte ich meiner zweiten Tochter das Leben. Meine Arbeit gab ich auf, da ich für meine Kinder da sein wollte. Im März 1992 erblickte mein Sohn das Licht der Welt. Schon zu dieser Zeit vermisste ich die Wärme und die Liebe, eine ständige Sehnsucht machte mir das Leben schwer. Alles um mich herum war kalt, nur meine Kinder erhellten und wärmten meine Tage. Zwischenzeitlich arbeitete ich in einem Schuhgeschäft, um unsere Finanzen etwas aufzubessern. Im August 1996 kam mein viertes Kind, ein Mädchen, zur Welt. Im Oktober merkte ich, dass ich erneut schwanger war. Obwohl dieses Kind nicht geplant war, freute ich mich nach anfänglichem Schrecken sehr darauf. Am 7. Juni 1997 brachte ich meinen Sohn per Kaiserschnitt zur Welt. Es war eine komplizierte Geburt, die fast tödlich für meinen Sohn und mich endete.

Da unsere häuslichen Verhältnisse sehr beengt waren, bauten wir im Nachbardorf ein Haus. Es war eine stressige Zeit. Meine Tage waren kalt, ich sehnte mich immer wieder nach einer Hand, die meine hielt. Die Einsamkeit beherrschte meine Seele. 2005 lernte ich jemand kennen und lieben. Er konnte sich leider nicht entschließen, sein tristes Leben zu ändern. Ihm fehlte der Mut und er ließ mich allein. Unerträglich schien die Trauer, ich war in einer Sackgasse gelandet, aus der ich keinen Ausweg fand. Die Dunkelheit und Kälte nahm mir die Luft zum Atmen. In dieser Zeit begann ich Gedichte zu schreiben. Es tat gut, die Gefühle aus dem Herzen aufs Papier zu bringen. Immer öfter spielte ich mit Gedanken aus dieser Scheinwelt auszubrechen, die mich nur krank machte.

Im Februar 2007 traf ich einen Menschen, der wie ich diese Sehnsucht nach Liebe, Wärme und Verständnis verspürte. Roland und ich lernten uns kennen und lieben. Ganz zart knüpften wir unsere Gefühle, unsere Gedanken in unser beider Leben. Unendliches Vertrauen begleitet uns durch unsere Tage und eine Liebe, die ständig wächst.